Öko und "Überflussfrust"

So, ich habe ca. 20 Minuten Mittagspause und ich muss so viel schreiben. NATÜRLICH klingelt jetzt auch das Telefon. 

 

Ich weiß nicht wie das bei Euch ist, aber in meinem Kopf ist eine (mindestens) sechsspurige Autobahn. Das kann ganz schön anstrengend sein, da auf jeder Spur ein anderes Thema an mir vorbei saust. Von ganz alleine denkt mein Gehirn sich Sachen aus, spinnt Theorien weiter, macht Pläne... ich stehe auf der Autobahnbrücke und bin beeindruckt. Und überfordert. 

Wenn es zu krass wird, werde ich auch manchmal verrückt. 

 

Damit das nicht passiert muss manches raus, und da ich nicht weiß wohin damit, landet es nun hier. Wofür habe ich schließlich einen blog?

 

Die Spur, deren Tempo ich drosseln muss heißt "Öko und Überfluss". 

Seit einiger Zeit (ca. 3 Monate, seitdem mein Mann wieder da ist und ich die Möglichkeit und Lust habe, mich mehr mit mir, meinen Zielen und meinem Leben zu beschäftigen) habe ich begonnen, meine Umgebung zu klären. Ich verabschiede mich von allem, was ich nicht brauche. Das passiert ganz still und leise - ich vermute auch das es keiner mitbekommt. Wir ersticken immer noch in Konsumkram und allen möglichen "wichtigen" Dingen. 

Es ist eine Befreiung, es verschafft mir Raum den ich (innerlich und äußerlich) dringend brauche. 

 

Ich habe Sehnsucht nach Reinigung und Reinheit. Ich möchte natürlich sein, mich natürlich fühlen und natürlich leben. Damit meine ich "Natur nah". Es ist mir so ein arges Bedürfniss, das ich es wirklich in allen Lebensbereichen versuche umzusetzen. 

 

Mit zwei Kleinkindern, einem Mann mit ganz anderen Prioritäten und seeeehr begrenzten finanziellen Möglichkeiten passiert das eben seeehr langsam. Zwischenzeitlich sehr unbefriedigend. 

 

Es ist wie ein Spiel, inzwischen fällt mir jedes Plasitk in meiner Umgebung auf, als würde es rot blinken. Sofort überlege ich, ob ich das "Ding" wirklich brauche (oder jemand anders in der Familie), wie ich es (unauffällig und günstig) ersetzen könnte usw. Dabei bin ich wirklich nicht verbohrt, es gibt durchaus Dinge, die ich trotz besserem Wissen nicht austauschen möchte. Dazu gehört z.B. die elektrische Zahnbürste, CD und TV Geräte und diverses in der Küche (mein heißgeliebter Thermomix?!?!). 

Aber anderes ist so einfach: 

  • Glas oder Edelstahl zur Aufbewahrung und vor allem für die Kinder Brotzeit (Lunchbots Brotdose und Pura Trinkflasche). 
  • Lernbesteck aus Edelstahl oder Silber wird auf Ebay und Flohmärkten hinterhergeschmissen
  • Plastikgeschirr (oder auch Melamin) ist völlig überflüssig und muss nicht mal ersetzt werden. 
  • Die Giesskanne ist durch eine (viel hüpschere) (Alu? Messing?) Kanne ersetzt worden. 
  • Alle Lebensmitel bewahre ich schon immer in leeren (Honig, Nutella, Marmelade o.ä. ) Gläsern auf
  • Waschmittel kaufe ich im Karton und fülle ich eine Blechdose um

 

es ist noch so viel zu verändern, es juckt mich so in den Fingern!!

 

Ich wünsche mir: 

  • einen tollen Brotkasten mit Schneidebrett damit das Brot nicht in der Plastiktüte liegen muss
  • Gewürze in Gläsern
  • Kochbesteck aus Holz oder Edelstahl
  • Holzbrettchen für´s Abendbrot und zum Schneiden

 

Die krasseste Veränderung war wohl vor 14 Tagen, als ich vom konventionellen Haarwaschmittel auf Lavaerde umgestiegen bin. 

 

Die gibt es als Pulver zu kaufen und wird mit heißem Wasser einfach angerührt und kurz quellen gelassen. Nach einigen Versuchen ist dies meine persönliche Anleitung mit dem besten Ergebniss: 

 

  • Pulver mit heißem Wasser (aus der Leitung) anrühren und mind. 10 Minuten stehen lassen (wenn was übrig bleibt, hält es sich auch bis zur nächsten Wäsche)
  • Die auf der Packung angegebene Mischung passt für mich überhaupt nicht. Das wird zu einer braunen Brühe, am Beden des Schälchens setzt sich der Sand ab. Ich mische nach Gefühl, so das eine streichbare schlammartige Pampe entsteht (erinnert an Henna Haarfärbemittel)
  • Haare über der Badewanne nass machen, Mischung auf dem Haaransatz verteilen, Haare mit einer Klammer hochstecken und ca. 10 Minuten einwirken lassen (in der Zeit mache ich andere kosmetische Sachen im Bad, Augenbrauen zupfen, Nägel maniküren o.ä.)
  • Dann in die Dusche, Körper einseifen (da werd ich bestimmt auch bald was Nettes alternatives finden....), Haare ordentlich ausspülen. Hier rächt es sich wenn man Zeitdruck hat, die Haare werden ganz schnell wieder fettig. 
  • Ich spüle noch mit einer Mischung aus kaltem Wasser und einem ordentlichen Schuß Apfelessig. Das sofort mit lauwarmen Wasser ausspülen. Die Haare glänzen dadurch und lassen sich besser kämmen. 

 

A propos "kämmen". Ich habe mir auch eine sündhaft teure Wildschweinborstenhaarbürste gegönnt. Leider sind wir noch keine Freunde geworden. Meine Haare (mit Natorlocken) werden dadurch fast glatt und "fliegen". Nicht schön. Bis die Lavaerde normal geworden ist, nutze ich meine Standartbürste. 

 

Erfolge der neuen, natürlichen Haarpflege: 

  • bewusstere Pflege der Haare, mehr Zeitaufwand nötig (=Entschleunigung)
  • eindeutig weniger Haarausfall, ich würde sogar behaupten das ich jetzt tatsächlich nur die "üblichen" 100 Haare am Tag verliere (die sich bei mir eben nur beim Haarewaschen zeigen)
  • mehr Gefühl in der Kopfheut (klingt komisch, ist aber so)
  • Haare glänzen sehr
  • Haarewaschen ist noch alle 2 Tage nötig, kann sich aber bei kontinuierlichem Gebrauch wohl auf "alle 4 Tage" verschieben. 

 

Gerade wird das Wetter kälter (heute schneit es), meine Kopfhaut wird sofort (Heizungsluft usw.) trocken und juckt. Bin gespannt wie ich da mit der Lavaerde weiterhin klar komme. Normalerweise ging ohne "Head&shoulders" Schuppenschampoo gar nix. 

 

 

So, die Spur auf der Autobahn hat sich merklich beruhigt. Was für eine Erleichterung. 

Komisch... warum müssen manche Worte unbedingt ausgesprochen oder geschrieben werden??

 

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